Rumgekommen,  Schöne Welt

Traumreise Teil 6.1: Zwei Wochen durchs Inland von Sri Lanka

Nach einem 3,5-stündigen Flug von Malaysia kommen wir im nächsten Traumland an: Sri Lanka. Hier verbringen wir insgesamt vier Wochen. Der erste Teil führt uns innerhalb von zwei Wochen von Negombo quer durchs Land bis zum Udawalawe Nationalpark.

Ankunft in Negombo

Da wir recht spät landen, entscheiden wir uns dafür die Reise in Negombo zu starten. Der Flughafen ist tatsächlich näher an dieser Stadt gelegen als an Colombo, der Hauptstadt. Neben den üblichen Dingen wie neue SimCards und Bargeld organisieren, machen wir auch eine kleine Stadttour. Ein Tag reicht unserer Meinung in Negombo aber definitiv aus.

Die Küche von Sri Lanka

In unserer Unterkunft bekommen wir morgens typisch sri-lankanisches Frühstück, das hier und da zwar etwas scharf ist, aber trotzdem sehr lecker. Was ich persönlich liebe: Hier wird sehr viel mit Kokos, Mango und Cashewnüssen gemacht. Zum Frühstück gibt es auch immer einen Obstteller dazu. Wozu man auch noch sagen muss: Das Obst ist so viel süßer als bei uns Zuhause. Im Café Zen in Negombo bekomme ich die beste Mango, die ich je gegessen habe.

Für etwa 45€ fahren wir per Taxi drei Stunden weiter nach Dambulla. Auf der Fahrt machen wir einen Lunch Stopp und probieren das erste Mal an einem kleinen Straßenstand das lokale Gericht Roti, ein mit Gemüse und Curry gefülltes Fladenbrot. Roti lassen sich aber nicht nur herzhaft, sondern auch süß füllen. In einem Café in Ella z.B. esse ich ein Bananen-Kokosnuss-Roti. Neben Kottu (quasi zerhacktes Roti) sind die gefüllten Fladenbrote definitiv eins meiner Lieblingsgerichte hier.

Den Norden entdecken ab Dambulla

Dambulla ist ein guter Ausgangspunkt für viele verstreute Sehenswürdigkeiten, die weiter nördlich gelegen sind. Wir sind in einem tollen Homestay fernab vom Großstadtlärm untergebracht. Frühstück gibt es mit Blick auf ein Reisfeld und die Berge. Außerdem sind wir in bester Gesellschaft: Auf das Grundstück (und uns) passen nämlich ein paar ganz liebe Hunde auf. Einer davon heißt Nikki, wie ich von der Tochter der Familie erfahre. Das siebenjährige Mädchen ist total aufgeschlossen und sucht immer wieder das Gespräch. Sie spricht fließend Englisch und hat mir ganz stolz ihre Hausaufgaben gezeigt und mir erzählt, was sie in der Schule alles lernt.

Da sie allerdings eher in einem ländlichen Gebiet wohnt, hat sie einen längeren Schulweg und weiß auch gar nicht wirklich, wo ihre Schulfreunde wohnen, da es sowieso zu weit weg wäre, um sich nach der Schule zu verabreden. Also verbringt sie ihre Freizeit dann eben mit den Gästen in ihrem Zuhause, lernt von ihrem Vater ein paar Wörter in anderen Sprachen oder spielt Schach. In der Schule spielt sie sogar Fußball, wodurch wir natürlich auch direkt wieder ein Gesprächsthema haben.

Für unsere Touren hat die Familie ihren eigenen Tuktuk-Fahrer, der wirklich super nett ist und uns auch außerhalb der Stopps das Land, die Kultur und Tierwelt näherbringt. Ich finde so macht Reisen definitiv mehr Spaß als in abgeschotteten Hotelanlagen, wo man vielleicht nicht ganz so viele Berührungspunkte mit den Locals hätte.

Sigiriya

Unser Gastgeber hat uns empfohlen auf den etwas unbekannteren Felsen Pidurangala zu gehen, da wir hier eine viel bessere Aussicht hätten und uns auch einiges an Geld sparen. Nachdem wir von weiter weg die überfüllte Treppe auf den Sigiriya-Felsen gesehen haben, waren wir auch sehr froh diesen Rat befolgt zu haben. Anstatt 35€ zahlen wir nur etwa 10€ und genießen nach einer kleinen Kletterpartie eine atemberaubende Aussicht auf den Lion Rock. Am besten etwas früher hierher kommen, denn selbst Pidurangala ist ab mittags sehr gut besucht.

Polonnaruwa

Wir besuchen die Ruinen einer echten Königsstadt: Polonnaruwa. Hierfür sollte man ein paar Stunden einplanen, denn die historische Stadt ist wirklich größer als wir erwartet haben. Und ohne Tuktuk geht hier nichts, denn die Wege zwischen den einzelnen Stationen sind sehr weit.

Die Tour geht also bis in den späten Nachmittag. Passend zum Sonnenuntergang hält unser Fahrer am Giritale See, an dessen Ufer sich eine buddhistische Gedenkstätte befindet. Ein wunderschöner Ort in der Abenddämmerung!

Auf dem Nachhauseweg können wir dann kaum unseren Augen trauen als wir auf einen Elefanten am Straßenrand aufmerksam gemacht werden. Und das gerade einmal 5km von unserer Unterkunft entfernt. Immer wieder sehen wir die großen Tiere in der Dunkelheit, einer läuft sogar auf der Gegenfahrbahn entlang. Etwas komisch kommt man sich in so einem kleinen Tuktuk dann schon vor, aber die Einheimischen sind da ziemlich entspannt und warnen sich mit Lichthupen wie wir zuhause es bei Rehen tun oder eben in Australien vor den Kängurus.

Cave Temple

Wie für fast jeden Tempel oder heilige Buddha-Statuen geht es auch für den Cave Temple wieder hoch hinaus, was viele Treppenstufen inkludiert. Der Aufstieg lohnt sich aber wieder mal erstens für den Ausblick und zweitens auch für die beeindruckende Bauweise des Tempels, der in den Berg eingebaut wurde.

Die berühmte Zugfahrt von Kandy nach Ella

Als bekannte Zugfahrtliebhaberin konnte ich mir dieses Highlight in Sri Lanka natürlich nicht entgehen lassen: Die malerische Zugfahrt von Kandy nach Ella.

Kandy

In Kandy steht aber zuerst noch ein anderes Abenteuer auf unserer Liste, genauer gesagt etwas außerhalb von Kandy. Wir fahren etwa anderthalb Stunden mit dem Tuktuk zum Ambuluwawa Tower. Die Fahrt dorthin ist teilweise so steil, dass selbst das Tuktuk zwischenzeitlich aufgibt und wir einige Meter zu Fuß laufen müssen 😅. Und der Turm an sich sieht nunja alles andere als sicher aus. Die Treppe, die sich am Äußeren des Turms entlangschlängelt, wird immer schmaler, sodass wirklich nur noch eine Person gerade so durchpasst. Wenn Gegenverkehr kommt, muss man entweder rückwärts gehen oder in einem der Sicherheitslöcher warten. Galileo hatte dazu auch mal einen Beitrag gemacht: Gerne anschauen für das volle Erlebnis…

Die Aussicht ist wirklich einmalig, trotz allem dachte ich mir beim Erklimmen des Turms, warum zur Hölle ich denn sowas schon wieder mache, wenn Höhen eigentlich gar nicht so mein Ding sind 😂. Nachdem wir wieder heile und mit etwas zittrigen Knien unten angekommen sind, gibt es Frühstück in der Java Lounge. Hier konnten wir die Aussicht dann nochmal in entspanntem Zustand genießen.

Und dann ging es auf eine kleine Entdeckungstour durch Kandy:

  • Sri Maha Bodhi Viharaya

Nuwara Eliya

Nächster Halt: Nuwara Eliya! Die Zugfahrt ist wirklich etwas Besonderes: Es geht durch Bergdörfer, Reisfelder und Teeplantagen und das alles mit offenen Türen. Also einfach ein bisschen raushängen lassen, den Fahrtwind spüren und die Landschaft genießen.

In Nuwara Eliya an sich war es leider sehr regnerisch und kalt, das Klima dort ist wirklich ganz anders als im Rest des Landes. Wir laufen also nur etwas im Ort herum, gehen Kottu essen (diesmal bestelle ich eins mit Kokosmilch, auch super lecker!) und Tee trinken (schmeckt bei den kälteren Temperaturen besonders gut). Nuwara Eliya ist in Sri Lanka als Little England bekannt, da man noch einige Überbleibsel aus Kolonialzeiten entdecken kann, wie z.B. das Postamt oder den Victoria Park.

Am Abend machen wir es uns einfach in unserer Turm-Unterkunft mit Pizza und Film gemütlich. Tja und guess what wer nach dem Bali Belly auch den Sri Lanka Belly mitgenommen hat?! 🙋 Aber zum Glück alles recht schnell überstanden, sodass ich die Zugfahrt am nächsten Tag trotzdem genießen kann.

Vorher trinken wir noch eine Tasse Vanille und Erdbeer Tee bei Edinburg Tea Train mit direktem Blick auf die Plantagen. Hier können wir sogar direkt bei der Teeernte zuschauen.

Ella

Die Zugstrecke von Nuwara Eliya nach Ella ist sogar nochmal schöner. Wir kommen vorbei an der höchsten Zugstation Sri Lankas, sehen Wasserfälle und überqueren in Schritttempo eine Brücke.

Ella gefällt uns bisher am besten. Der kleine Ort hat irgendwie einen Hippie Vibe: Viele süße Cafés und Restaurants, Yoga und Kochunterricht werden angeboten. Wir schieben die Cooking Lesson aus gegebenem Anlass allerdings auf, auch an der Südküste werden wir genug Möglichkeiten dazu haben.

Stattdessen fahren wir zur Kinellan Tea Factory und nehmen dort an einer Plantagentour teil. Wir erfahren wie die Teepflanze aussieht, wie sie angebaut, geernet und verarbeitet wird. Kurzerhand wird uns ein Korb umgeschnallt und wir dürfen selbst als Teepflücker aktiv werden. Hinterher gibt es dann noch ein Tea Tasting.

Außerdem machen wir noch einen Stopp bei den Rawana Wasserfällen und schließlich der Nine Arches Bridge. Absolut verrückt, dass hunderte von Leuten inklusive uns über die Schienen laufen und ein paar Minuten später ein Zug dort entlangfährt.

Für uns wars das aber jetzt erstmal mit Zugfahren in Sri Lanka. Weiter geht’s im Taxi an die Ostküste.

Zur Nebensaison in Arugam Bay

Arugam Bay ist DER Surfer Hotspot an der Ostküste, zumindest zur Hauptsaison zwischen Mai und September. Zur Nebensaison ist hier wirklich absolut nichts los und der Ort wirkt schon nahezu ausgestorben. Zugegeben so eine Ruhe haben wir schon lange nicht mehr erlebt und in unserer Unterkunft mit Pool lässt es sich definitiv aushalten. Unser Tagesablauf: Ausschlafen, Frühstück genießen, im Pool schwimmen, an den Strand legen, Käffchen und (Geburtstags-)Kuchen bei Kaffi und schließlich zu Abend essen bei Tom and Jerry.

Ab an den menschenleeren Strand

Aber so ganz ohne Unternehmung können wir trotzdem nicht, also buchen wir über das Hotel eine Lagunensafari und finden uns zu unser beider Überraschung auf einem Floß mitten in den Mangroven wieder. Dort wimmelt es übrigens nur so vor Krokodilen, aber die Locals sind mal wieder total entspannt: All good, all safe! Na dann…

Safari im Udawalawe Nationalpark

Bevor wir an die Südküste weiterfahren, wo sicherlich etwas mehr los sein wird als in Arugam Bay, machen wir noch einen Zwischenhalt im Inland. Denn es geht auf Safari im Udawalawe Nationalpark: