Rumgekommen,  Schöne Welt

Traumreise Teil 2: Die Vulkaninsel Java

Unsere Reise führt uns weiter nach Indonesien, genauer nach Java. Nach einem ruckeligen Start kommen wir der “Traum”reise Stück für Stück näher – 1,5 Wochen Achterbahnfahrt zwischen Vulkanen, Tempeln und Wasserfällen.

Ankunft in Jakarta

Unsere ersten Tage in Indonesien beginnen leider mit einer sehr unschönen Erfahrung: Wir wollen die zwei Tage in Jakarta nutzen, um Wäsche zu waschen, SIM-Karten zu besorgen und die nächsten Tage zu planen – einfach ein bisschen Ordnung reinbringen. Doch dann wird mein Handy gestohlen. Die typische Story, von der man denkt, dass sie einem selbst nicht passiert: Einfach von zwei Rollerfahrern, die plötzlich über den Gehweg rasen, aus den Händen gerissen als wir gerade auf den Bus warten. Dieser kam leider nicht pünktlich, also schauten wir beide nach einer Alternative und dann war es auch schon passiert. Alles ging so schnell, dass wir gar nicht wirklich reagieren konnten. Im Endeffekt war es einfach ganz großes Pech, zur falschen Zeit am falschen Ort.

Zum Glück war ich nicht alleine: Yannick hat einen kühlen Kopf bewahrt, wir sind direkt zurück zum Shop und von dort aus zur Polizei. Auch wenn die wirklich keine große Hilfe war, aber zumindest habe ich eine Bescheinigung bekommen, dass ich das Handy als gestohlen gemeldet habe. Und eine kleine Sightseeing-Tour im Polizeiwagen gab es immerhin gratis dazu (Humor hilft wohl am besten damit umzugehen 😉).

Klar, war das super ärgerlich & ein kleiner Schock, aber glücklicherweise hatte ich mein altes Handy eingepackt und ein gutes Sicherheitsnetz in Deutschland. Meine Familie und Freunde konnten mir bei allem (SIM-Karte sperren, eSIM beantragen etc.) sofort helfen (An dieser Stelle: Danke Mama, Papa & Justina ♥️). Mit ein bisschen emotionalem Support von nah und fern habe ich mich dann innerhalb von ein paar Tagen von diesem holprigen Start in Indonesien erholt.

Über den Landweg durch Java nach Bali in 11 Tagen

Tempel- & Vulkanbesichtigung in Yogyakarta

Nach zwei Tagen in Jakarta geht es mit dem Zug weiter nach Yogyakarta. Etwa 6 Stunden Fahrt durch wunderschöne Landschaften lösen den Stadttrubel im Kopf schon fast wieder auf. Und spätestens nach einem Avocado Kaffee und veganen Lunch im Fortunate Coffee bin ich wieder auf der Höhe.

Wir buchen für jeweils einen Tag eine Guided Tour zum Mt. Merapi, einer der aktivsten Vulkane Javas und einer der gefährlichsten der Welt, und den Borobudur und Prambanan Tempeln. Den Mt. Merapi kann man leider nur aus sicherer Entfernung betrachten, da dieser Vulkan zu aktiv für eine Kraterwanderung ist, wir pirschen uns also ganz langsam an Javas Vulkane heran. Unsere Guides sind super nett, geben uns viele Infos und Local Tipps und zu jeder Zeit ein sicheres Gefühl. Genau die gute Erfahrung, die wir jetzt gebraucht haben!

Wasserfall- und Vulkanwanderung in Malang

Mit dem nächsten Zug fahren wir weitere 6 Stunden nach Malang. Auch dort stehen wieder zwei beeindruckende Touren an: Es geht zum Tumpak Sewu Waterfall und zu einem weiteren Vulkan, dem Mt. Bromo.

Zur Wasserfall-Tour brechen wir um 5 Uhr morgens auf und können so der großen Touristenmasse und vor allem der Hitze entgehen, die Wanderung ist mit Kletterparts und steilen Anstiegen nämlich anspruchsvoller als gedacht. An Abkühlung mangelt es aber definitiv nicht. Unterwegs sehen wir inmitten des Dschungel-Panoramas sogar noch eine Affen-Familie hoch oben in den Baumwipfeln.

Tagsüber schlafen wir, denn um Mitternacht werden wir auch schon zum nächsten Highlight abgeholt: Eine Kraterwanderung auf den Mt. Bromo. Mit einer Jeep-Kolonne geht es zuerst zum Sonnenaufgang in Richtung Aussichtspunkt. In einem kleinen Hüttendorf gibt es gebackene Bananen und Tee zum Frühstück bevor wir die letzten Meter durch die Vulkanasche im Dunkeln nach oben klettern. Ab 4.20 Uhr geht dann die Sonne langsam auf und uns erwartet ein einmaliger Blick über die Vulkanlandschaft. Der Jeep bringt uns anschließend direkt zum Mt. Bromo und wir laufen wirklich zu Fuß nach oben bis zum Kraterrand! Ich kann es kaum glauben als ich in den brodelnden und dampfenden Vulkan blicke. Das sollte definitiv auf jeder Bucketlist stehen!

Aller guten Dinge sind drei

Nochmals sieben Stunden Zugfahrt und wir kommen in Ketapang an. Dort erwartet uns die wohl herausfordernste Aktivität auf Java, die Wanderung auf den Mt. Ijen. Tagsüber entspannen wir aber erstmal im Sun Osing Beach Club mit Blick auf Bali.

Um 11 Uhr abends werden wir schließlich zur Mt. Ijen Tour abgeholt. Der Vulkan ist bekannt für seine blau leuchtenden Schwefelgasflammen und den “blauen See”, der sehr einladend zum Schwimmen aussieht, durch die Vulkangase aber hochgefährlich ist. Für den Aufstieg bekommen wir vorab eine kurze Einweisung, eine Gasmaske und eine Stirnlampe und dann geht es mit einer kleinen Gruppe und vier Guides los auf eine Nachtwanderung. Der Weg ist gut ausgebaut, nur hier und da mal etwas rutschig. Mit guten Sport- oder Wanderschuhen, warmer Kleidung, etwas zu Trinken und einem Snack ist man also perfekt ausgestattet. Wir sind die ersten Touristen auf dem Vulkan und die Nacht ist so klar, dass wir unter einem leuchtenden Sternenhimmel laufen. Unterwegs auf unserer Kletterroute in den Krater kommen uns immer wieder Minenarbeiter entgegen, die den Schwefel unter extrem gesundheitsgefährdenden Bedingungen abbauen und verkaufen. Unser Local Guide Quim Quim übersetzt für uns und bringt uns auf diese Weise das wirkliche Leben hier deutlich näher.

Auf dem Gipfel angekommen beobachten wir mit einem wärmenden Kaffee und Tee ein beeindruckendes Naturschauspiel: Die Sonne geht langsam auf, taucht den Himmel in orange-rote Farben und gibt nach und nach den Blick auf einen türkisblauen See frei. Am Rande davon sieht man gelbe Schwefelwolken aufsteigen. Jeder Vulkan auf Java hat seine eigenen Geschichten zu erzählen, der Mt. Ijen hat mich persönlich am meisten beeindruckt.

Mit der Fähre von Java nach Bali

Bis jetzt war die Reise nach Java das wohl Abenteuerlichste, was ich bisher gemacht habe. Die Orte an sich haben uns nicht so ganz überzeugt, dafür die Landschaft umso mehr. Mit wenig Schlaf, aber beeindruckenden Bildern im Gepäck machen wir uns mit der Fähre auf den Weg nach Bali. Die Überfahrt von Ketapang nach Gilimanuk dauert etwa eine Stunde und kostet für Fußgänger umgerechnet gerade einmal ca. 1€. Von Gilimanuk steigen wir in ein Grab Taxi, das uns zu unserem ersten Zielort bringt: Lovina. Wir sind gespannt, was uns die nächsten zwei Wochen auf Bali erwartet. Freut euch auf Teil 3 meiner Traumreise!